Ironman Worldchampionships Hawaii – Der Rennbericht

Schwimmen:
ich bin sehr gut vom Start weg gekommen, wenig Schläge und hab sehr schnell einen guten Rhythmus gefunden. Nach der Wende ist es ein wenig ruppiger geworden, hab 2 mal nach Schlägen die Brille richten müssen. Ansonsten passte es gut und bin mit 1:07 als 32. in meiner AK aus dem Wasser. War zwar zuerst leicht enttäuscht, da ich hier schon mal 1:02 geschwommen bin. Aber die Schwimmzeiten waren durch die hohen Wellen und Strömungen generell um einiges langsamer.

Rad:
die ersten 30 km war es sehr unrythmisch, man musste hier sehr aufpassen, dass man nicht in den Windschatten anderer kommt und bei den strengen Kampfrichtern gleich eine Zeitstrafe einfängt. Das legte sich dann gleich mal, denn der Gegenwind wurde immer stärker. Richtig gute Beine habe ich dann erst bei ca km 70 langer Anstieg Richtung Hawi zum Wendepunkt bekommen, hier wurde der Wind immer stärker, was mir eigentlich sehr entgegen gekommen ist und ich einige Plätze gut gemacht habe.
Runter von Hawi ging es dann mit viel Wind, teilweise sehr gefährlich von der Seite, schön zur Sache! Die letzten 60 km waren dann schon sehr hart, die Sonne brennte erbarmungslos vom Himmel und der Wind kam wieder von vorne… da mich keiner überholte und ich Platz um Platz gut machte, wusste ich, dass ich ganz gut unterwegs war. Nach 5:01 mit 36 km/h Schnitt stieg ich dann als 7. in meiner AK vom Rad.

Laufen:
kurze Vorgeschichte: nachdem ich vor 6 Wochen in Zelle am See bei der 70.3 WM beim Laufen wegen großer Knieschmerzen aufgeben musste wurde danach bei einer MR Untersuchung ein ein Knochenmarks Ödem am Schienbeinkopf festgestellt.
Ich hab dann dieser Zeit sehr viel Aquajogging, Kraft- Rumpfstabi Training gemacht. Bin dann bis zum Wettkampf nicht mehr gelaufen um die Verletzung so gut als möglich abklingen zu lassen.
Also wurde es für mich sehr spannend wie es mir beim Laufen ergehen würde.
Mein Ziel war mit einem 5er Schnitt/km weg zu laufen und das lang als möglich zu halten, was mir in den ersten 15 km sehr gut gelungen ist. Muskulär ist es mir dabei echt gut gegangen und das Knie machte auch keine Problem. Nur hatte die Hitze zu dieser Zeit den Höhepunkt erreicht, wolkenlos kein einziger Meter im Schatten, kein Wind am Ali´i Drive, die Luft ist gestanden, es war einfach unglaublich heiß. Ich rettete mich von einer Labestation zur anderen wo ich bewusst gegangen bin um genügend trinken zu können.
Das hat natürlich sehr viel Substanz gekostet. Bei km 18 ging es dann raus auf den Highway wo es durch den Wind ein wenig angenehmer wurde. Durch das viele Wasser über den Kopf schütten waren die Füße schon so aufgeweicht, dass sich an beiden Fußballen Blasen bemerkbar machten. Die Beine wurden immer schwerer, sodass ich bei den Labestationen immer längere Gehpausen einlegen musste.
Ab ca km 30 war die Muskulatur dann endgültig tot. Ich rettete mich irgendwie von km zu km weiter. Dann beim letzten Anstieg km 39 ein starker Krampf im hinteren Oberschenkel, es dauerte eine Weile bis ich mich überhaupt wieder fortbewegen konnte.
Dann ging es die letzten 2 km Richtung Ziel mit sehr großer Unterstützung der vielen Zuseher. Ich versuchte alles so gut als möglich zu genießen, beim Einbiegen in den Zielkanal , wußte ich, dass ich es geschafft hatte und konnte meinen Zieleinlauf wirklich genießen. Mit einer Zeit von 10 Stunden und 27 Minuten erreichte ich als 9. bester Österreicher und 23. in der AK überglücklich das Ziel.
Natürlich tut es ein wenig weh, wenn du auf den letzen 10 km von vielen Athleten überholt wirst, und ein Marathon mit 3:40 für das Podest gereicht hätte… aber unter all diesen Umständen bin ich mit meiner Leistung überglücklich und voll zufrieden. Es hätte mir auch wie in Zell am See gehen können……

Zum Schluss möchte ich mich bei allen bedanken die mich dabei unterstützt haben.
Sponsoren: Shoppingcenter Seiersberg, Pure Encapsulation, Raika, Spedition Jöbstl, Weingut Potzinger, Büro Team Leibnitz, Porsche Leibnitz und Erdinger Alkoholfrei.
Bei meiner Schwimmtrainerin Ursula Gigler Gausterer, Physio Therapeuten Wolfgang Schriebl u Andreas Daxberger, bei allen Stefflhofern u Trainingspartnern und vor allem bei meiner FAMILIE!!!

ALOHA ERWIN

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Letztes update vor dem Wettkampf

Es sind jetzt nur mehr wenige Stunden bis zum Wettkampf (Samstag 18:55 Uhr MEZ). Die letzten Tage sind hier mit dem starkem Wind richtig verflogen. Das Training ist gemacht, eine lange Vorbereitung geht zu Ende und jetzt gilt es nur mehr Beine hoch, entspannen und sich mental optimal auf alles vorzubereiten.
Am Dienstag gab es den Einzug der Nationen wo wir Österreicher ein recht kleines Häufchen waren.
In den letzten Tagen war es extrem windig, speziell am Dienstag gab es dadurch einige Stürze mit schweren Verletzungen. Ich habe nach 10 km umgedreht, da es mir einfach zu gefährlich wurde. Für den Wettkampftag ist wieder mal sehr heißes Wetter vorausgesagt, es wird mit Sicherheit ein sehr harter Kampf werden. Aber ich habe mich darauf bestens vorbereitet und werde sicher alles was möglich ist aus mir raus zu holen.
Heute haben wir noch als Entspannung eine Bootstour zum Schnorcheln gemacht. Morgen wird das Rad eingecheckt und am Samstag um 6:55 Uhr ist es dann soweit. Das Ganze kann man unter Ironman.com live mitverfolgen. Ich habe die Startnummer 625.
Zum Abschluss möchte ich mich noch bei allen bedanken, dir mich über Jahre dabei unterstützt haben.

Aloha Erwin

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Eine Woche Big Island

Eine Woche ist hier auf Big Island schon vergangen, hier ein kleiner Rückblick.
Das wichtigste hier ist immer, dass man sich hier so rasch als möglich akklimatisiert, was heuer nicht einfach ist, da Luft und Wassertemperaturen heuer etwas höher (noch höher) sind als sonst, angeblich durch den „El Nino“ (Naturereignis). Die Verhältnisse ändern sich hier ständig, beim Schwimmen gibt es an gewissen Tagen sehr hohe Wellen, dann ist es wieder mal ruhiger. Von der Radstrecke hab ich mir bei einer langen Radausfahrt wieder sehr großen Respekt geholt, diese Temperaturen und der ständig drehende Wind machen das Ganze so schwierig. Manchmal kommt es vor, dass man 300 Watt in die Pedale drückt und man nicht mal auf 30km/h kommt…..da ist dann Geduld gefragt. Am Samstag machte ich bei einem Schwimmbewerb mit, wo man über die Ironman Distanz schwimmt, mit einer Zeit von 1:04 war ich da schon sehr zufrieden (es waren etwas mehr als 4 km). Am Samstag am Abend ist auch meine Christine und Christopher hier auf der Insel angekommen.

Der Renntag rückt immer näher und die Spannung steigt schön langsam. Am Dienstag gibt es die Nationen Parade, und am Samstag den 10.10. steigt dann der Wettkampf.
Neuigkeiten folgen in den nächsten Tagen.

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Saison 2015

Nachdem es nun schon länger keine Infos mehr über mein sportliches Jahr gegeben hat, hier ein Rückblick auf meine Saison 2015.
Nach meiner Qualifikation auf Mallorca im Sept. für die WM auf Hawaii konnte ich beruhigt in die Wintersaison gehen. Nach vielen Schitouren als Vorbereitung bzw. zwei Trainingslagern in Kroatien und Mallorca im Frühjahr stand am 17.5. mein erster Wettkampf, der 70.3 in St. Pölten am Plan. Dort gelang es mir, mich mit dem 5. Rang für die 70.3 WM in Zell am See zu qualifizieren.
Im Juni und Juli folgten dann lange Ausdauereinheiten.
Am 9.8. startete ich dann beim Thermentriathlon in Fürstenfeld, konnte dort meine AK überlegen gewinnen, gleichzeitig war das Rennen für mich eine gute Vorbereitung für Zell am See.

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Am 30.8. stand dann die WM in Zell am Programm, die Form passte auch sehr gut, nur hatte ich im Vorfeld beim Laufen Knieprobleme sowie eine schmerzhafte Entzündung am Schienbeinkopf.
Das Starterfeld war natürlich top besetzt, was bei einer WM nicht anders zu erwarten war…
Was das Schwimmen und Rad fahren betrifft, war ich sehr gut unterwegs, stieg mit Platz 13 und geringem Rückstand auf die Schnellsten vom Rad. Leider merkte ich gleich beim Laufen, das es auf Grund meiner Schmerzen im Knie keinen Sinn machte, weiter zu laufen und beendete nach 2 km mit großer Wehmut den Bewerb. Das war natürlich sehr hart, da ich mit einer Halbmarathonzeit von 1:30 Stunden am Podest gestanden hätte (bin noch immer unter 1:30 gelaufen)! Da für mich aber die Hawaii Teilnahme Priorität hat, wollte ich verletzungsbedingt nichts riskieren.

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Bis Anfang Oktober mache ich nun noch eine Laufpause, um die Entzündung ausheilen zu lassen. Dafür nutze ich jetzt die Zeit für Krafttraining, Rumpfstabilisation und Aquajoggen, um das fehlende Lauftraining so zu kompensieren.
Am 25.9. werde ich dann Richtung Hawaii abheben. Dort habe ich dann noch 2 Wochen Zeit für Akklimatisation und letzte Vorbereitungen für den großen Tag am 10.10. mit den Allerbesten der Welt!
Meine Frau Christine und mein Sohn Christopher werden eine Woche vor dem Rennen nachkommen, um mir eine Unterstützung zu sein.
Die nächsten zwei Trainingswochen werden sicher noch sehr intensiv, aber das Wetter hält auch und das wird dann schon…

IM Mallorca – Rennbericht

Mein Wettkampfbericht

Schwimmen:
Da die Wassertemperatur bei 26 Grad lag, wurde ohne Neoprenanzug geschwommen. Es waren zwei Runden, mit einem Landgang dazwischen, zu absolvieren. Es war etwas ungewohnt mit 2550 Athleten ins Wasser zu sprinten. Ich kam beim Start recht gut weg und fand gleich meinen Rhythmus. Nach 2500 m wieder raus aus dem Wasser und dann noch eine 1300 m Runde. In der 2. Runde kam ich öfters in eine Schlägerei, wo ich immer wieder den Rhythmus verlor. Zu diesem Zeitpunkt war ich nicht ganz zufrieden…. Ich kam schlussendlich mit einer Zeit von 57:08 doch sehr zufrieden aus dem Wasser, danke an meine Schwimmtrainerin Ursi!!!

IM Mallorca - Schwimmen

Rad:
Ich setzte mich ziemlich nach genau einer Stunde aufs Rad, meine Taktik war klar, nicht am Anfang gleich alle „Körner verschießen“, denn erst bei km 120 kam der schwierigste Teil der Strecke, ein 15 km langer Anstieg.
Da ich die ersten 50 km im Schnitt mit 285 Watt gefahren war, konnte ich gleich auf die schnellsten Amateure aufschließen. Dann ging es in Richtung Berge, wo ich meine stärkste Phase erlebte. Ich konnte diesen Streckenabschnitt ohne zu überpowern super meistern und dadurch von vielen anderen Athleten absetzen. Die letzten 20 km hatten wir sehr starken Gegenwind, wo eventuell mehr möglich gewesen wäre, aber ich schonte mich ein wenig fürs Laufen.
Nach genau 4:58:20 stieg ich als 46. Gesamt und 2. In der AK vom Rad und das Ganze mit einem Schnitt von 36,5 km/h und 269 Watt im Durchschnitt. Das bedeutete für mich die 23. Schnellste Radzeit gesamt ☺ .

IM Mallorca - Rad

Laufen:
Nach fast 2 min. „Pipi-Box“ ging es dann los! 4,5 Runden ( 4 mal 9 km und 1 mal 6 km Runde ). Meine Beine fühlten sich sehr gut an, musste mich anfangs zurück halten, da es zu schnell ging. Nach 10 km bekam ich von Zuschauern die Info, dass ich in meiner AK bereits die Führung übernommen hatte, das war natürlich sehr motivierend. Die ersten 21 km lief ich in genau 1:34 min, was für mich bei diesen Temperaturen super war. Jetzt wurde die richtige Versorgung immer wichtiger. Da zu diesem Zeitpunkt schon sehr viele Athleten auf der Laufstrecke waren, war es nicht immer leicht, dass man bei den Labestationen schnelle und vor allem genug Versorgung bekam. Nun machten sich auch schon leichte Krämpfe bemerkbar, ich versuchte dennoch, das Tempo einigermaßen hoch zu halten. Dann bei km 30 die Info, dass zwei Verfolger nahe an mir dran waren. Ich wollte zu diesem Zeitpunkt noch nichts riskieren, da ich ein klares Ziel hatte und das war unter die ersten 5 zu kommen, um mich für Hawaii zu qualifizieren. Bei km 32 überholte mich dann ein Däne ( der spätere Sieger ), ich dachte, der muss sein Tempo auch erst mal durchlaufen! Er hat es getan! Ich holte noch einmal allesraus aus mir, quälte mich über die letzten Kilometer und konnte den Marathon mit 3:18:34 laufen und kam mit einer Gesamtzeit von 9:21:10 als zweiter in meiner AK und als 42. Gesamt überglücklich ins Ziel ☺ ☺ ☺ .

IM Mallorca - Laufen

IM Mallorca - Laufen

Resümee:
Es war ein nahezu perfekter Wettkampf, bei dem ich teilweise riskiert habe, aber immer sehr diszipliniert und im richtigen Moment die richtigen Entscheidungen getroffen habe.
Auch beim Set-up : Rennradschuhe und keine Triahtlonradschuhe
Skinfit Streamliner: optimaler Zeitfahranzug und super bei heißem Wetter
Mit Eigenverpflegung gefahren
Umstellung auf Wattmessgerät Anfang des Jahres hat sich bezahlt gemacht
Hiermit möchte ich mich noch bei allen bedanken, die zu meinem Erfolg beigetragen haben.
Bei meiner Familie, Freunden, Vereinskollegen, Trainingspartnern und vor allem bei meiner Schwimmtrainerin Ursi, die mich immer weiter nach vorne bringt. Ein großes Dankeschön an meine Sponsoren, die mich schon über Jahre hinweg unterstützen und diese Erfolge erst möglich machen.

Also für Hawaii 2015 ist alles vorbereitet, mal schauen was dort in meiner neuen Altersklasse noch möglich ist……..

Erwin-u-Rudi

Siegerehrung